Ärzte signalisieren Zustimmung zum Pflegekompetenzgesetz

Die Zukunft der Pflege: Ärzte und Pflegeverbände signalisieren Zustimmung zum Pflegekompetenzgesetz
Das Gesetz zur Stärkung der Pflegekompetenz hat das Ziel, die Pflegebedingungen zu verbessern, Qualifikationen zu systematisieren und den Pflegenden mehr Handlungsspielraum zu geben. Ärzte- und Pflegeverbände haben bei der Verbändeanhörung ihre Unterstützung für den Gesetzentwurf signalisiert. Kritik kam hingegen vom Arbeitgeberverband Pflege.
Die Position der Bundesärztekammer
Die Bundesärztekammer (BÄK) hebt die Bedeutung einer Erweiterung der heilkundlichen Befugnisse für Pflegefachpersonen hervor, um die Attraktivität der Pflegeberufe zu steigern. Dabei strebt sie an, den Pflegenden mehr Eigenständigkeit bis hin zur eigenständigen Erbringung heilkundlicher Leistungen zu ermöglichen, ohne die ärztlichen Kernkompetenzen zu beeinträchtigen. Die BÄK betont die Wichtigkeit einer wissenschaftlich fundierten Entwicklung, Begründung und Beschreibung pflegerischer Aufgaben, um die Qualifikationswege und Kompetenzprofile der Gesundheitsfachberufe zu verbessern und auf gesicherte Forschungsergebnisse zu stützen.
Die Unterstützung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) zeigt ebenfalls Zustimmung zum Pflegekompetenzgesetz. Sie legt Wert darauf, dass keine neuen Schnittstellen zwischen den Professionen entstehen oder Versorgungsangebote doppelt angeboten werden, sondern integrierte Versorgungsmöglichkeiten gefördert werden sollten. Die KBV spricht von einem "Teampraxismodell", in dem verschiedene Berufe unter ärztlicher Leitung zusammenarbeiten, um eine ganzheitliche Versorgung sicherzustellen.
Die Sicht der Hausärzte
Die Hausärzte begrüßen die Ziele des Gesetzesentwurfs zur Sicherstellung der Pflegestrukturen in Deutschland. Insbesondere die Verbesserung der Rahmenbedingungen für die professionellen Pflegenden wird positiv bewertet. Maßnahmen wie die Erweiterung von Befugnissen für Pflegefachpersonen entsprechend ihrer Qualifikation und die Optimierung der Delegationsmöglichkeiten für Ärzte werden als Schritte in die richtige Richtung angesehen.
Die Perspektive des Deutschen Berufsverbandes für Pflegeberufe
Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) bezeichnet den Referentenentwurf zum Pflegekompetenzgesetz als Meilenstein für die Aufwertung der professionellen Pflege und die Sicherung der Gesundheitsversorgung. Die Stärkung von Kompetenzen und die Erweiterung von Befugnissen für Pflegefachpersonen werden als wesentliche Hebel zur Deckung der zunehmenden Versorgungsbedarfe in der Pflege angesehen. Die Präsidentin des Verbandes, Vera Lux, betont die Dringlichkeit, die Pflegeberufe attraktiver zu gestalten, um den aktuellen Herausforderungen gerecht zu werden.
Kritik des Arbeitgeberverbandes Pflege
Der Arbeitgeberverband Pflege (AGVP) warnt hingegen vor dringenden Investitionen in die Altenpflege, die durch den aktuellen Gesetzentwurf blockiert werden könnten. Insbesondere die geplanten Maßnahmen zur Abschaffung des Kontrahierungszwangs stoßen auf Kritik seitens des Verbandes. AGVP-Präsident Thomas Greiner betont, dass die aktuellen Pläne nicht ausreichen, um Unternehmen zu motivieren, in die Altenpflege zu investieren, und stattdessen als Investitions-Hemmnis wirken könnten.
Fazit und Ausblick
Das Pflegekompetenzgesetz birgt Potenzial zur Verbesserung der Pflegebedingungen und zur Stärkung der Pflegeberufe. Die Meinungen von Ärzten und Pflegeverbänden zeigen eine gemischte, aber überwiegend positive Resonanz auf den Gesetzentwurf. Die verschiedenen Standpunkte verdeutlichen die Vielschichtigkeit und die Herausforderungen, denen sich die Pflegebranche gegenübersieht. Es bleibt abzuwarten, wie sich der Gesetzentwurf in der Praxis bewähren wird und welche Auswirkungen er tatsächlich auf die Pflegelandschaft haben wird. 🌟 Wie siehst du die Zukunft der Pflege in Deutschland angesichts dieser unterschiedlichen Standpunkte und Herausforderungen? Lass uns deine Gedanken dazu wissen! 💬👩⚕️