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GKV-Versichertenbefragung: Wunsch nach stärkerer Einbindung von nichtärztlichem Praxispersonal

GKV-Versichertenbefragung: Wunsch nach stärkerer Einbindung von nichtärztlichem Praxispersonal 23. April 2025 Foto: © Halfpoint/stock.adobe.com Nichtärztliches Praxispersonal spielt eine wichtige Rolle in der ambulanten medizinischen Versorgung – so lautet ein Ergebnis einer aktuellen repräsentativen GKV-Versichertenbefragung. In 25 Prozent der Fälle hatten Versicherte in der Hausarztpraxis ausschließlich Kontakt mit dem nichtärztlichen Personal. Zwar ist der Anteil dieser Kontakte gegenüber der letzte Befragung 2022 etwas gesunken (32%), doch liegt die Kontaktzahl weiterhin über dem Wert von 2019, vor dem Ausbruch der COVID-19-Pandemie (21%). Auch in den Facharztpraxen ist der Anteil der Kontakte ausschließlich mit dem Praxispersonal seit 2019 von neun Prozent auf 13 Prozent gestiegen, wie der GKV-Spitzenverband mitteilt. Versicherte halten stärkere Einbindung nichtärztlichen Praxispersonals für sinnvoll „Mehr Kompetenzen und eine stärkere Einbindung des nichtärztlichen Praxispersonals könnten Ärztinnen und Ärzte in der Sprechstunde entlasten“, betont Stefanie Stoff-Ahnis, stellvertretende Vorstandsvorsitzende beim GKV-Spitzenverband. „Fast die Hälfte der befragten GKV-Versicherten sieht hier eine sinnvolle Veränderung im Praxisalltag. Hinsichtlich der demografischen Entwicklung ist es wichtig, zügig die Kompetenzen des nichtärztlichen Personals zu fördern und anzuerkennen. Ebenso müssen die gesetzlichen Weichen gestellt werden, um entsprechend qualifizierten Berufsgruppen geeignete medizinische Aufgaben zu übertragen.“ Die Umfrage ergab, dass 44 Prozent der GKV-Versicherten eine umfangreiche Unterstützung von Ärzten durch Pflegefachkräfte für sehr sinnvoll halten. Als sehr sinnvoll erachten 45 Prozent, dass Pflegefachkräfte eigenständig einen Teil der medizinischen Versorgung übernehmen. Besonders ältere Versicherte, chronisch Kranke und Versicherte aus ländlichen Regionen befürworten die Kompetenzerweiterung. Kooperation zwischen Haus- und Facharztpraxen ausbaufähig Für eine gute ambulante Versorgung sei jedoch nicht nur kompetentes Praxispersonal von zentraler Bedeutung, sondern auch die funktionierende Kooperation zwischen Haus- und Facharztpraxen, betont der GKV-Spitzenverband. „Die GKV-Versichertenbefragung zeigt, dass bei der Zusammenarbeit von Haus- und Facharztpraxen noch Luft nach oben ist“, berichtet Stoff-Ahnis. „Dabei könnten alle bei diesem Thema nur gewinnen: Ärztinnen und Ärzte nutzen das medizinische Konsil, um sich kollegial abzustimmen. Diagnoseergebnisse könnten gemeinsam genutzt werden, womit weniger zeit- und kostenintensive Doppeluntersuchungen anfallen. Die Patientinnen und Patienten könnten so effizienter und auch umfassender behandelt werden. Wir sprechen uns deshalb explizit für den Ausbau von kooperativen Versorgungsformen aus.“ Aus der aktuellen Befragung geht hervor, dass 37 Prozent der Versicherten die von ihnen erlebte Zusammenarbeit von Haus- und Fachärzten positiv bewerten und 20 Prozent negativ. Ein Drittel der Befragten empfand sie lediglich als befriedigend. Für 46 Prozent der Patienten dauert es zu lange, bis alle Untersuchungen abgeschlossen waren. Doppeluntersuchungen gab es nach Angaben der Befragten in 20 Prozent der Fälle. Befragt worden waren 3512 GKV-Versicherte im Alter von 18 bis 80 Jahren im Zeitraum vom 5. März bis 29. April 2024 über ein Onlinepanel. Durchgeführt hatte die Befragung die Marktforschungsfirma Management Consult Dr. Eisele & Dr. Noll GmbH (Mannheim) im Auftrag des GKV-Spitzenverbandes. Laut dem Verband ist die befragte Stichprobe repräsentativ für die Grundgesamtheit nach folgenden Kriterien: Alter, Geschlecht, siedlungsstruktureller Regionstyp, Bundesland, Bildungsstand, Haushaltsnettoeinkommen und Versicherungsstatus. Alle Angaben beziehen sich ausschließlich auf GKV-Versicherte. Hat Ihnen dieser Artikel gefallen? Teilen: e-Mail Drucken Facebook Twitter LinkedIn Quellen GKV-Spitzenverband Schlagwörter• Facharzt • Hausarzt • GKV • Praxispersonal • MTA

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